Montag, August 28, 2006
Rueckreisevorbereitungen - Irkutsk (9895 km)
erwaegen wir alternative Transportmittel (Mongolei-Import?) fuer die Rueckreise,
lassen dann aber doch die TDM auf Hochglanz polieren - in Irkutsk wird auch alles renoviert - und
entscheiden uns dann aber doch, ins Internet-Cafe von Sergey und Zarina zu gehen, um diesen Post zu veroeffentlichen und nach bequemeren Rueckreise-Moeglichkeiten zu suchen.
Samstag, August 26, 2006
Point of Return - N51°38.130' E107°23.500' (9384 km)
Wenn wir also, realistisch betrachtet, China mit dem Motorrad nicht erreichen werden, hat es dann einen Sinn, die Mongolei, quasi als Trophaee, mit letzter (Motor)kraft anzusteuern. Das Hauptargument ist aber, dass die Fuelle der Eindruecke, die wir bisher schon gewonnen haben, erdrueckend ist; wir brauchen schon unseren eigenen Blog, um zu erfahren, wo wir z. B. vorgestern waren. Gesagt, getan - wir kehren um und es geht zurueck nach Irkutsk!
Seid nicht enttaeuscht, wir sind es auch nicht! Immerhin sind wir mit dem Motorrad fast 10.000 Kilometer durch Europa und Asien gefahren, haben den Ural ueberquert und Russland von West nach Ost vollstaendig durchfahren. Seid also weiter bei uns und drueckt uns die Daumen fuer die Rueckreise!
Je weiter wir nach Osten vordrangen, desto freundlicher und liebenswerter wurden die Menschen, denen wir begegneten. Kein Wunder also, dass wir in dem Cafe, das sich ab jetzt den Namen "Point of Return" verdient hat, Olga und ihre Eltern treffen, die schon nach kurzer Zeit einen so herzlichen Eindruck auf uns hinterlassen. Fast ein Wunder ist es aber, dass wir, fast 10.000 Kilometer von unserem Ausgangspunkt entfernt, mit Olga eine Russin treffen, die voellig fehler- und akzentfrei Deutsch spricht. Das erklaert sich auch nicht dadurch, dass Olga in Irkutsk Germanistik studiert und ein Jahr in Stuttgart verbracht hat, einem Ort der nicht gerade fuer sein Hochdeutsch beruehmt ist. Da am 1. September Semesterbeginn ist, besteht eine gute Chance, dass wir Olga in Irkutsk wiedersehen werden. Wir freuen uns darauf!
Edgar Hauster
Freitag, August 25, 2006
Grosser Lenin - Ulan-Ude (9332 km)
Bei dem realen Stadtrundgang begegnen die aelteren Herren (v. l.) Elena, Nastja, Alexander, Anna und Eugenia, die einmal mehr beweisen, wie gross die Gastfreundschaft in Ulan-Ude ist. Bei Kaffee und Tee sprechen wir ueber ihre Interessen und unsere Reise und stellen erneut fest, wie froehlich und optimistisch die jungen Leute hier sind.
In der Zwischenzeit nehmen Andrej & Andrej meine TDM fachgerecht auseinander und bauen sie dann - ein Wunder! - wieder zusammen. Sie hat auf den sibirischen Strassen schwer gelitten und Undichtigkeiten an den Federbeinen, Unwuchten an den Bremsscheiben und verstopfte Filter sind die Folge. Muss ich etwa noch erwaehnen, dass Andrej & Andrej mehrere Stunden, z. T. im Regen, arbeiten, ohne jedoch eine Belohnung zu akzeptieren? Allenfalls der blonde Andrej, ein Crazy-Bike-Stunt-Fahrer kommt bei der anschliessenden "Probefahrt" mit meiner Maschine auf seine Kosten.
In Ulan-Ude begegnen wir Zarko Andelic, einem selbststaendigen Dokumentarfilmer aus Serbien & Montenegro, der die Welt mit seiner Honda African Twin bereist und Beitraege fuer Fernsehanstalten (u. a. auch westeuropaeische, z. B. arte) produziert. Auf seiner website www.offroadpeople.com bekommen wir einen Begriff von seiner Bikerwelt. Das Zusammentreffen wird, wie wir noch sehen werden, unsere Reiseroute beeinflussen. Weiterlesen lohnt sich also!
Edgar Hauster
Ulan-Ude (9332 km)
Auch in Ulan Ude wird viel geheiratet. Weil der Winter in dieser Gegend ein halbes Jahr andauert (jetzt Ende August kann es morgens schon um 7 Grad sein), bleibt fuer Hochzeiten nicht viel Zeit.
Uebrigens bleibt zum Bauen (von Gebaueden, Strassen, Denkmaelern und Fabriken) auch nicht viel Zeit...
Ein Spaziergang durch ein Holzhausviertel...
Auch in Ulan-Ude gibt es (mindestens) einen "Freizeitpark"...
Ein besonders schoenes Kunstwerk...
Ein Denkmal erinnert an "finstere Zeiten":
MS "Barguzin" - Ein Fotoroman vom Baikalsee (8854 km)
Wir fuhren mit dem Tragflaechenboot "Woschod" zu einer gemuetlichen Baikalsee-Kreuzfahrt aus und hatten - wie alle ordentlichen Touristen - gebuchte Plaetze fuer die Hin- und Rueckfahrt.
Am fruehen Nachmittag kamen wir in einem kleinen Dorf am Nordufer des Baikalsees an. Die Rueckfahrt sollte - wenn auch fuer uns ueberraschend - erst zwei Stunden spaeter erfolgen. Prima, denn so hatten wir ausreichend Gelegenheit, an dem friedlichen, natuerlichen, von ueberfluessigen Annehmlichkeiten der Zivilisation unverfaelschten Leben, teilzuhaben.
Immer mehr Menschen kamen an den Schiffsanleger; darunter auch eine Gruppe Studenten aus Deutschland (Huenxe, Muenster, etc.). Es entstand ein seltsames Missverhaeltnis zwischen der Anzahl der Passagiere und dem begrenzten Platzangebot der "Woschod".
Das offensichtliche Dilemma wurde dann aber basisdemokratisch entschieden. Diejenigen, die keine Reservierung und ein anderes Reiseziel als wir (Irkutsk) hatten, aber eindeutig die Mehrheit bildeten, konnten einsteigen, waehrend die uebrigen unter dem Motto "Ein Schiff wird kommen" zurueckgelassen wurden. Sofort sahen wir das 'friedliche, natuerliche, von ueberfluessigen Annehmlichkeiten der Zivilisation unverfaelschte Leben' mit anderen Augen.
Doch dann erschien - nach einer zumindest subjektiv viel zu langen Zeit - das stolze Schiff von Kapitaen Michail Jurjewitsch am Horizont. Nach einem denkwuerdigen Run auf die Gangway (fuer die aelteren Leser: vgl. Evakuierung von Saigon in den letzten Tagen des Vietnam-Krieges), von dem ich keine Fotos habe, waren wir an Bord. Ueberfuellt war die MS "Barguzin" allemal, Essen gab es auch nicht, aber wen kuemmerte es, wir waren auf der Rueckfahrt nach Irkutsk und wurden mit einem praechtigen Panorama entschaedigt.
Das Verlassen des Schiffes im Hafen von Irkutsk war fuer noch aeltere Herrschaften als wir eine gewisse Huerde, aber dennoch sagen wir aus vollem Herzen:
Danke Kapitaen Michail Jurjewitsch, stolzer Kommandant der stolzen MS "Barguzin"!
Edgar Hauster
Montag, August 21, 2006
Irkutsk (8854 km)
Menschen in der City (Einkaufsstrassen usw)
Ein verwildeter Freizeitpark- noch in Betrieb
In vielen Staedten sind wir zufaellig auf Feizeitparks (fuer Kinder) gestossen. Anscheinend hat jede Stadt so eine Einrichtung. Manche sind verwildert und stammen aus alten Zeiten, andere werden renoviert und z.B in Tjumen fanden wir einen modernen (neuen)Park dieser Art in der City. In Irkutsk gibt es eine grosse Parkanlage...
Holzhaeuser...
...brennen sehr schnell. Um so erstaunlicher, dass es noch so viele uralte Haeuschen gibt.
Klaus Binder